Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das auch nach dem Abstillen Muttermilch zu sich nimmt – allerdings von einer anderen Spezies.
Wer von Milch spricht, meint praktisch immer die Milch von der Kuh – ein uraltes Lebensmittel, das seit mehr als 8.500 Jahren auf dem Speiseplan des Menschen steht.
Jahrzehntelang galt Milch als gesund, was vor allem an großen Werbekampagnen lag. Heute ist Ihr Ruf so schlecht wie nie. Seit einigen Jahren melden sich kritische Stimmen zu Wort, Milch sei nicht nur kein passsendes Nahrungmittel für den den Menschen, sondern die Muttermilch eines Kalbes. Zudem sei es auch ungesund und gefährlich, da es Krebs, Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursache.
Kuhmilch ist für Kälbchen
Muttermilch ist nährstoffreich und perfekt auf die Bedürfnisse des Neugeborenen abgestimmt. Denn die Zusammensetzung von Muttermilch passt sich vom Augenblick der Geburt kontinuierlich an die Bedürfnisse eines Babies an.
Kuhmilch ist Muttermilch für Kälber und daher an die Ernährungsbedürfnisse von Kälbern angepasst. Kälber verdoppeln ihr Körpergewicht in den ersten zwei Lebensmonaten, beim Menschen dauert das ein halbes Jahr. Nach zwei Jahren wiegen Kälber bereits zwischen 500 und 550 Kilogramm. Das liegt unter anderem daran, dass Kuhmilch rund dreimal so viel Eiweiß wie menschliche Muttermilch und fast 50 Prozent mehr Fett enthält. Die Zusammensetzung von Kuhmilch kann bei regelmäßigem Verzehr beim Menschen daher zu gesundheitlichen Problemen führen. Sie ist nicht auf die Bedürfnisse des menschlichen Körpers abgestimmt, sondern überfordert ihn.
Macht die Milch uns krank?
Der renommierte Ernährungswissenschaftler T. Colin Campbell leitete die sogenannte China Study, die umfassendste Studie über Ernährung, Lebensweise und Krankheit in der Geschichte der biomedizinischen Forschung. Beteiligt waren zwei westliche Universitäten sowie die Chinesische Akademie für Präventivmedizin.
Die Studie belegt eindeutige Zusammenhänge zwischen tiereiweißreicher Ernährung und der Entstehung von chronischen Erkrankungen.
Das Leben eine Kuh
Viele Menschen haben, wenn sie an Milchwirtschaft denken, ein Bild vor Augen, auf dem glückliche Kühe auf einer grünen Weiden stehen, grasen und ein paar Liter gesunde, gute Milch am Tag abgeben. Und Milch geben ja Kühe sowieso, oder? So ähnlich habe ich es gerade während eines Dinners im Bekanntenkreis gehört: "Ich verstehe ja, wenn man dagegen ist, dass Tiere getötet werden. Aber, wenn eine Kuh ein bisschen Milch gibt, was ist daran so schlimm?"
Das oben beschriebene Leben auf grünen Wiesen ist leider nur wenigen Milchkühen vergönnt. Die traurige Realität in der Massentierhalten, die erforderlich ist, um die Supermarktregale mit Milch und Milchprodukten zu befüllen, sieht leider anders aus. Achtung! Die folgenden Ausführungen könnten Dich aus Deiner Komfortzone bringen.
Das Leben in der Massentierhaltung
Weit weg von Sonnenlicht und grünen Wiesen werden Kühe in kalten Beton-Unterkünften regelmäßig künstlich besamt, um nach neun Monaten ein Kalb zu gebären. Dieses Kalb würden sie nun auch gerne liebevoll umsorgen, denn Kühe sind liebevolle Mütter. Doch das Neugeborene wird ihnen sofort oder nur wenige Stunden nach der Geburt weggenommen, mit billiger Ersatznahrung versorgt und isoliert in sogenannten Kälberboxen untergebracht. Mutter und Kind schreien tagelang nacheinander, weil beide die Trennung so sehr schmerzt. Gerade habe ich einen Bericht von einem Betrieb in den Niederlande gelesen, in dem eine Kuh nach dem Entreißen ihres Babies nicht mehr gegessen hat und gestorben ist. Aber was soll's? "Nutztiere sind ja schließlich dafür da, um uns Menschen zu dienen" wurde ich unlängst aufgeklärt.
Die Kuh als Hochleistungsmaschine
Von ihrem Baby getrennt muss die Kuh in der sogenannten Agrarwirtschaft nun Milch in Mengen einer Hochleistungsmaschine geben. Für die Aufzucht ihres Kalbes wäre eine Milchleistung von etwa 8 Liter pro Tag ausreichend. Hat eine Kuh Pech und landet in der Massentierhaltung, muss sie bis zu 50 Liter täglich geben. Die guten Samen, mit denen sie künstlich befruchtet wurde, machen den Unterschied. Diese Strapazen hält die Kuh nur ein paar Jahre durch (obwohl Kühe auch gerne um die 15-20 Jahre alt werden) und wird dann, wenn sie für die Milchindustrie nicht mehr wirtschaftlich ist, zum Schlachthof transportiert. Etwa 180.000 Kühe im Jahr sind schwanger, wenn ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt wird – für das ungeborene Kalb bedeutet dies den qualvollen Erstickungstod im Mutterleib. Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 3,5 Millionen Rinder getötet, bis zu 9 Prozent davon verbluten aufgrund von Fehlbetäubungen bei vollem Bewusstsein. Diese Qualen nehmen wir feinstofflich durch den Verzehr der Produkte in uns auf (mehr dazu hier).
Eiter in der Milch
Jetzt kommt noch hinzu, dass Lebensmittel mit tierischen Zutaten zum großen Teil von kranken "Nutztieren" stammen. Nach einer aktuellen Studie von foodwatch stammt jeder zehnte Liter Milch von einer Kuh mit entzündeten Eutern. Tragisch daran ist, dass die Kühe als Milchmaschine trotzdem noch funktionieren. So wird auch von diesen entzündeten Eutern Milch abgepumpt, (abgesehen von den qualvollen Schmerzen für die Kuh) mit der Folge, das Eiter in die Milch gelangt. Das ist aber kein Problem, denn durch die weitere Verarbeitung muss die Milch in bestimmten Grenzen nicht als gesundheitsschädlich deklariert werden. Im Gegenteil: Das Image der Milch ist immer noch wunderbar und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) propagiert Milch weiterhin unbeirrt als gesundes Lebensmittel.
Der Verbraucher hat die Macht
Was aber ist die Lösung? "Wer in den Bauern Tierquäler sieht, liegt falsch. Die Tierhalter sind, wie die Tiere selbst und die Verbraucher, die über die Herkunft ihrer Produkte getäuscht werden, Opfer eines Systems, das falsche Anreize setzt." sagt Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner und Kampagnenleiter von foodwatch. "Vor allem der Handel ist verantwortlich für einen Wettbewerb, der sich nicht um Qualität, sondern um den Preis dreht - das kann nur zu Lasten von Tieren, Bauern und letztlich auch Kunden gehen." Nach Angaben von Verbraucherschützern gibt es leider "keine signifikanten Unterschiede zwischen konventioneller und Bio-Haltung, zwischen kleinen Höfen und Großbetrieben". Entscheidender für das Wohl der Tiere sei vielmehr die Qualität des Betriebsmanagements. Das heißt aber auch, dass wir als Verbraucher einen großen Einfluss haben. Zeigt Eure Empörung, wenn ihr sie empfindet!
Recherchiert, wo in Eurer Nähe Höfe sind, die ihre Tiere mit Liebe und Respekt behandeln. Oder steigt wie ich auf pflanzliche Lebensmittel um. Das ist leichter, als man denkt. Tatsächlich kommt Milch auch langsam etwas "aus der Mode", denn noch nie haben die Deutschen seit Statistikbeginn so wenig Milch getrunken wie heute. Und das liegt auch an den pflanzlichen Alternativen, die immer besser werden.
Veganes Rezept Tzatziki
Heute möchte ein Rezept mit Euch teilen, dass ich gestern Abend für Gäste zubereitet habe. Es ist eine Art Tzatziki, das es zu Grillkartoffeln, Maiskolben und Beyond Meat Burgern gab. Meine Gäste waren regelrecht baff, dass es tatsächlich vegan war und ich bin auch begeistert von diesem Rezept! Hierfür muss ich aber (unbezahlte) Werbung für bestimmte Produkte machen, denn nur mit diesen wird das Ergebnis so gut (ich habe in den letzten Jahren unzählige andere ausprobiert und stelle Euch nur die vor, die ich selbst verwende und lecker finde).
Das wird gebraucht:
1/2 Schlangengurke
2 Becher "BRESSO" 100% pflanzlich mit Kräutern der Provence*
2 Becher "Creme Vega" von Dr. Oetker*
1 EL gutes Olivenöl, kaltgepresst
1/2 Bund junge Frühlingszwiebeln
3 Knoblauchzehen
Salz
1/2 Bund frischer Dill
(*Werbung durch Nennung des Produkts, das ich verwende)
So wird's gemacht:
Die Gurke schälen, hobeln und in ein Sieb geben. Mit etwas Salz bestreuen, durchmischen und im Sieb das Wasser abtropfen lassen, das die Gurke langsam zieht.
Bresso und Creme Vega mit dem Olivenöl glatt rühren.
Den Knoblauch putzen und sehr fein hacken oder pressen.
Die Frühlingszwiebel und den Dill putzen und jeweils fein hacken.
Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Dill und Gurken unterheben und mit Salz abschmecken.
Kalt stellen.
Bon appetit!
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