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Wildkräuter-Rezept Bärlauch

Bärlauchfeld

Mit dem Sammeln von Bärlauch fängt im Frühling für mich die wunderbare Zeit der saisonalen und regionalen Lebensmittel an. Die Spargelbuden sind schon aufgestellt, dann folgen die tollen heimischen Beeren. Erntefrisch, voller Nährstoffen, köstliche und die perfekten Zutaten zum Clean Eating.



Nährstoffe im Bärlauch

Wie alle Wildkräuter hat auch Bärlauch ein tolles Nährstoff-Spektrum, in dem es u.a. Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen in nicht unerheblicher Menge liefert. Der typische Geruch und Geschmack kommt durch die im Bärlauch enthaltenen ätherischen Öle mit seinen flüchtigen Schwefelverbindungen. Diese entfalten sich aber erst nach dem Zerreiben, Zerkaufen oder Zerschneiden.


Rezept Bärlauch

Da ich oft gefragt werde, wie ich Bärlauch verwende bzw. zubereite, hier nun drei meiner Lieblingsrezepte.


Eines meiner Lieblingsrezepte ist die Bärlauchbutter. Ich serviere sie für Gäste mit einem frischen Bauernbrot. Dafür lege ich einige Blüten zur Seite und dekoriere die Butter vor dem Servieren mit diesen. Die Butter ist sehr einfach und schnell herzustellen:


  • Bärlauch (mit Stängel und Blüte) fein schneiden

  • in einen Block weiche Butter* geben

  • etwas Salz dazu

  • alles umrühren, die Masse in ein schönes Gefäß geben und im Kühlschrank fest werden lassen.


*Achtung unbezahlte Werbung: ich verwende Vegan Block von Naturli, die es am günstigsten bei Lidl gibt, die sich wie Kuhmilch-Butter verhält und geschmacklich Kuhmilch-Butter am nächsten kommt.


Bärlauch-Pesto

Ein tolles Bärlauch-Pesto ist auch ganz schnell hergestellt und veredelt durch die Nüsse das Nährstoffspektrum des Bärlauchs um gesunde ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Ich verwende Kürbiskerne oder Pistazien. Warum Kürbiskerne statt dem Klassiker Pinienkerne? Kürbiskerne liefern uns tolle Nährstoffe, insbesondere wichtige Aminosäuren wie Methionin und Tryptophan, B-Vitamine, Mangan, Zink, Eisen, Magnesium. Das sind übrigens auch alles Nährstoffe, die wir für gesunden Schlaf essen müssen. Einzelheiten dazu lies Du hier nach: „Gesunden Schlaf kann man essen“.


Das wird gebraucht:

55 g Kürbiskerne

100 g frischer Bärlauch

1 Bio-Zitrone

Salz, Pfeffer

ca. 150 ml gutes Olivenöl


So wird's gemacht:

  • Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Öl rösten bis sie duften, dann abkühlen lassen.

  • Zitrone waschen, etwas Schale abreiben und den Saft auspressen.

  • Alle Zutaten (bis auf das Olivenöl) fein hacken und mischen.

  • Die Mischung in ein Glas mit Schraubverschluss geben und mit Olivenöl aufgießen, bis die Mischung mit Öl bedeckt ist.

  • Im Kühlschrank lagern.


Mein absoluter Favorit ist aber Spaghetti aglio e olio mit frischem Bärlauch. Durch seine dezente Knoblauchnote passt Bärlauch hervorragend zu diesem Gericht. Hierbei handelt es sich um ein wirklich einfaches italienisches Nudelgericht, das je nach Quelle aus Rom oder Neapel kommt.


Spaghetti aglio e olio

Wenn ich es nur für mich zubereite, nehme ich ca. das Vierfache an Bärlauch als in dem Bild links zu sehen ist. Aber das ist nicht jedermanns Sache. Die Herstellung ist einfach, muss aber mit guten, frischen Zutaten und richtig gemacht werden, sonst schmeckt dieses Gericht nach nix. Insesondere beim Knoblauch und dem Olivenöl muss man auf gute Qualität setzen, denn das ist die Basis der Soße.


Das wird für 2 Personen gebraucht:

Ca. 300 g Spaghetti

5-6 EL gutes, extra natives Olivenöl

2-3 Zehen frischer Knoblauch (Faustregel: 1-2 Zehen pro Person je nach Größe)

1 Bund frischer Bärlauch

1-2 EL Salz


So wird's gemacht:

  • Einen großen Topf mit reichlich Wasser aufstellen, in dem die Spaghetti gut schwimmen können. 1-2 EL Salz dazugeben. Ich schmecke mein Nudelwasser ab. Das kann in diesem Fall schön salzig sein, weil wir die "Soße", die eigentlich keine ist, später nur mit dem Nudelwasser würzen.

  • Die Spaghetti dann in das kochende Nudelwasser geben und 1 Min. kürzer als auf der Packung angegeben fast al dente kochen. Sie kommen später nochmal für 1 Min. in das Olivenöl und ziehen dort bis richtig al dente.

  • Während die Spaghetti kochen den Knoblauch schälen und fein hacken. In vielen Rezepten wird er in Scheiben geschnitten, die dann vor dem Verzehr rausgefischt werden. Warum sollte ich ein Knoblauchgericht kochen und dann den Knoblauch rausziehen? Ich lasse den Knoblauch drin. Damit es beim Essen aber angenehmer ist, hacke ich ihn klein.

  • Den Bärlauch waschen und hacken, dabei die Stängel separat hacken und zur Seite legen (nicht wegschmeißen).

  • Nun das Olivenöl in eine (kalte) Pfanne mit hohem Rand geben. Den Knoblauch in das kalte Olivenöl geben und es vorsichtig bei mittlerer Hitze erwärmen, damit das Öl die Aromen gut aufnehmen kann.

  • Kurz bevor der Knoblauch braun wird die Bärlauchstängel dazugeben.

  • Wenn der Knoblauch schön braun ist und die Spaghetti ihre Garzeit erreicht haben, diese direkt mit einer Zange (ohne das Nudelwasser) aus dem Topf in die Pfanne geben. Sie müssen nicht abgegossen werden, denn wir wollen ja gerade etwas Nudelwasser in der Pfanne haben, damit alles schön cremig wird.

  • Den restlichen Bärlauch dazu geben und die Spaghetti 1 Minute in dem Ölgemisch rühren, damit sie al dente ziehen. Peu à peu etwas Nudelwasser dazugeben, bis eine schöne Cremigkeit entstanden ist.

  • Ggf. nachsalzen


Auf einem schönen Teller servieren - fertig! In vielen Rezepten wird Parmesan dazu gegeben. Spaghetti aglio e olio war ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, so dass Parmesan nicht im Original-Rezept enthalten war. Wer zum Schluss Parmesam drüber streuen möchte, kann das natürlich machen. Dann ist das Gericht aber natürlich nicht mehr vegan.


Vorsicht beim Sammeln

Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch, denn den kann man mit Maiglöckchen und anderen Pflanzen verwechseln und da besteht Vergiftungsgefahr! Ich finde, dass man den Bärlauch leicht an den sternförmigen weißen Blüten erkennt. Wer auf Nummer sicher gehen will, reibt ein Blatt zwischen den Fingern und riecht dran: Nur der Bärlauch riecht nach Knoblauch. Im Zweifel aber immer stehen lassen und kein Risiko eingehen! Denn es gibt jetzt auch Bärlauch in Bio-Qualität überall zu kaufen.













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