Rezept: Frankfurter Grüne Soße
- Beate Caglar
- Jul 11, 2024
- 2 min read
Updated: Apr 4

Gestern bin ich zum Bio-Supermarkt Denn's gestiefelt (unbezahlte Werbung) und habe frische Kräuter für Frankfurter Grüne Soße gekauft. Die haben zwar "ein Vermögen" gekostet, waren aber so frisch, dass ich wirklich jedes einzelne Kraut verwenden konnte (siehe Bild links). Und vor allem waren von allen notwendigen 7 Sorten jeweils genug Kräuter vorhanden, und das in Demeter Qualität! Mit den in Papierrollen gewickelten Kräutern bin ich schon ab und zu richtig reingefallen. Verwelkte Kräuter und vor allem nicht alle 7, die in eine Grüne Soße gehören, da bin ich picky. Und da ich des öfteren nach dem Rezept für meine vegane Grüne Soße gefragt werde, habe ich das Rezept für Euch aufgeschrieben.
Historie
Ein Rezept für Frankfurter Grüne Soße ist wohl zum ersten Mal 1860 in einem Frankfurter Kochbuch erschienen. Es müssen sieben bestimmte Kräuter verwenden werden: Petersilie, Sauerampfer, Schnittlauch, Kerbel, Borretsch, Pimpinelle und Kresse. Die Anzahl von sieben Kräutern war übrigens in der alten Kräuterweisen-Küche kein Zufall. Die Summe von drei und vier steht für die Vereinigung des Geistigen mit der Materie.
Der Legende nach soll die Frankfurter Grüne Soße die Leibspeise von Goethe gewesen sein. Seine Mutter mit dem Spitznamen "Frau Aja" sei eine Meisterin der Zubereitung gewesen. Immer wieder habe er sie gebeten, diese Soße für ihn zuzubereiten und ließ sie dann sogar mit einer Postkutsche nach Weimar bringen. So oder ähnlich liest man es an vielen Stellen im Internet. Und zudem scheint Goethe achtsames Essen praktiziert zu haben:
"Die Jugend verschlingt nur, dann sauset sie fort;
Ich liebe zu tafeln am lustigen Ort,
ich kost`und ich schmecke beim Essen."
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
Goethe-Kenner sind skeptisch, ob Goethe Grüne Soße überhaupt kannte, andere Experten sagen sogar: "Alles quatsch und frei erfunden!" Goethe habe Krautsalat mit Speck, Schwartemagen, Wild u.a. gemocht. Zudem habe er viel über das Essen geschrieben und hätte dann wohl auch über die Grüne Soße geschrieben, wenn es sein Leibgericht gewesen wäre. Hat er aber nicht. Zudem hat Goethe von 1749-1832 gelebt. Das heißt, lange bevor die Grüne Soße in Frankfurt bekannt wurde. Vielleicht also fake news... who cares... schmeckt trotzdem hervorragend.
Hier geht es zum Rezept für die einfache und schnelle Herstellung einer Frankfurter Grüne Soße.
Bon appétit!
Comments